Bemerkungen zur Entscheidung der Synode der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich vom 09.03.2019 zur Einführung der Segnung homosexueller Lebensgemeinschaften in öffentlichen Gottesdiensten:

Künftig gibt es somit einen Dank- und Segnungsgottesdienst anlässlich der Eheschließung von Mann und Frau und einen Dank- und Segnungsgottesdienst anlässlich einer vor dem Staat als Ehe geschlossenen und von der Kirche als „eheanalog“ gewürdigten gleichgeschlechtlichen Partnerschaft“ schreibt der kirchliche Nachrichtendienst epdÖ auf evang.at (siehe epdÖ vom 09.03.2019).

Was soll „eheanalog“ sein? „Freiwilligkeit, ganzheitliche personale Zuwendung, lebenslange Treue, wechselseitige Fürsorge und Verlässlichkeit in guten wie in schlechten Zeiten“ wird zitiert. Das lässt  sich aber auf vielerlei, auch nicht sexuelle Beziehungen anwenden.

Eheanalog soll wohl diejenigen zufrieden stellen, die die „Trauung für alle“ wollten, und jene im Boot halten, die den Begriff „Ehe“ auf Grund des klaren biblischen Befundes nur auf die Beziehung von Frau und Mann anwenden wollen. So drückte man sich im Synodenbeschluss um die Wörter „Ehe“ und „Trauung“, um den Riss, der in dieser Frage (und nicht nur in dieser) durch die Evangelische Kirche geht, notdürftig zu kitten. Nein, „übertünchen“ ist wahrscheinlich das passendere Wort.

Jene in unserer Kirche, denen der hochgelobte Kompromiss des Positionspapiers zum Evangelischen Eheverständnis den Befürwortern der Gleichmacherei schon weit, zu weit, entgegen gekommen war – viel weiter, als es vom eigenen Schriftverständnis begründbar war – werden diesen Kompromiss, der so nahe am Ziel der Befürworter der „Trauung für alle“ liegt, wohl nicht mehr akzeptieren können. Wenn Bischof Bünker die Entscheidung als „wesentlichen Schritt in Richtung Gleichberechtigung homosexueller Paare“ bezeichnet (epdÖ), ist klar, dass das auch nicht das Ende der Geschichte sein wird.


Verständnis für alle, die damit den Bogen überspannt sehen und sich keineswegs in „lebenslanger Treue“ an die Evangelisch Lutherische Kirche in Österreich gebunden fühlen. Aber warum soll man denen, die sich mit diesem Beschluss gegen Gottes Wort in der Heiligen Schrift und die evangelischen Bekenntnisschriften entschieden haben, die Kirche überlassen?