In seiner Mitgliederversammlung 2008, an der Pfarrer, Kuratoren, Presbyter und andere Mitarbeiter aus verschiedenen Diözesen teilnahmen, hat die ABCÖ sich mit dem Nasswalder Modell und seine Auswirkungen auf unsere Kirche beschäftigt.

Es wurde einstimmig folgender Beschluss gefasst:

Die ABCÖ hält das Naßwalder Modell für ungeeignet, ja hinderlich, um die in der Einleitung des Naßwalder Modells angegebenen Ziele zu erreichen.

Diese Gesamtwertung war das Ergebnis der vorausgegangenen Diskussionen, in denen vor allem folgende Punkte zur Bewertung beitrugen:

  • Das Abrücken vom bewährten presbyterial-synodalen Prinzip gefährdet die Identität unserer Kirche. Eine überdimensionierte Kirchenversammlung, die sich nur noch in langen Abständen treffen kann, kann kaum mehr demokratische Funktionen wahr nehmen.
  • Das begrüßenswerte Ziel einer wachsenden Kirche ist nicht durch Strukturmaßnahmen, sondern nur durch Rückbesinnung auf die Kernaufgaben der Kirche zu erreichen.
  • Das Naßwalder Modell erscheint nicht als taugliches Instrument, um die klar formulierten Ziele von bürokratischer Vereinfachung und finanzieller Einsparung zu erreichen. Es fehlen neben einer detaillierten Problemanalyse auch Vergleichsrechnungen über zeitliche Belastungen von Mitarbeitern und finanzielle Auswirkungen. Viele haben eher den Eindruck einer finanziellen Mehrbelastung durch die Ausweitung der Aufgaben des Kirchenamtes und eine Verschiebung vom Kompetenzen und Verantwortung von Ehren- zu Hauptamtlichen.


Für die Arbeitsgemeinschaft bekennender Christen in Österreich

Dr. Harald Höger (Vorsitzender )
Pfr. Lic. theol. Andreas Gripentrog (Theologischer Sprecher)