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7. Die Einheit von Wort und Geist

Die Besonderheit der Heiligen Schrift ist ein Stück weit für jeden wahrnehmbar, der sich in Demut und Offenheit auf das biblische Wort einläßt. Zwar ist die Besonderheit der Schrift als Gottes Wort verhüllt, jedoch niemals bis zur Unkenntlichkeit. Sie ist in ihrer Verhüllung d.h. Niedrigkeit trotzdem als Gottes Wort wahrnehmbar, so wie auch Jesus in seiner ganz unmessianischen Verhüllung und Niedrigkeit trotzdem als Christus und Sohn Gottes wahrnehmbar war und ist. Und der Geist, der lebendig macht, wird darum nicht in der Loslösung vom Buchstaben gefunden, sondern nur in den „Lumpen“ toter Buchstaben, bei denen nicht ihr Ansehen, sondern der Gebrauch, der davon gemacht wird, entscheidend ist (Vgl. Jer. 38, 11-13).

Daß die Heilige Schrift einen Menschen so trifft, daß er in Gericht und Gnade das unverwechselbare Reden und Handeln Gottes an sich selber erfährt, das jedoch ist menschlicher Verfügbarkeit entzogen und ganz der Souveränität des Heiligen Geistes anheimgestellt. Der Geist verbindet sich mit dem Wort. Buchstabe und Geist sind nicht zu trennen. Der Heilige Geist ist nirgends gegenwärtiger und lebendiger als in seiner Heiligen Schrift. Doch daß diese lebendige, dynamische Einheit auch in der je eigenen geschichtlichen Situation wieder neu wahr und wirksam wird, das kann immer nur erbeten werden. So wie Christi Herrlichkeit eine durch das Kreuz verdeckte ist, so ergibt sich der Zugang zur Schrift nur über das Kreuz, das deutlich macht, daß auch die menschliche Vernunft erlösungsbedürftig ist und zum rechten Verständnis der Schrift wie z.B. bei der Bekehrung des Paulus erleuchtet werden muß.